Freiberuflich oder gewerblich – was gilt für Sie?

Die wichtigsten Unterschiede in Kürze:

Freiberufler erbringen vor allem eine persönliche, fachlich qualifizierte Leistung. Typische Beispiele sind Ärzte, Anwälte, Ingenieure, Journalisten und Dozenten. Hier steht die eigene Expertise im Vordergrund – nicht der Verkauf von Produkten oder standardisierten Services.

Gewerblich sind Tätigkeiten, die vor allem auf Handel, Produktion oder standardisierte Services ausgerichtet sind. Beispiele: Gastronomie, Autohändler, Handwerksbetriebe und Immobilienmakler.

Da es immer wieder zu Abgrenzungsschwierigkeiten kommt, hat das BMF bereits eine umfangreiche Beispielliste erstellt. Sie finden diese unter folgendem Link: https://esth.bundesfinanzministerium.de/esth/2024/A-Einkommensteuergesetz/II-Einkommen-2-24b/8-Die-einzelnen-Einkunftsarten-13-24b/b-Gewerbebetrieb-15-17/Paragraf-15/h-15-6.html

Warum das wichtig ist:

  • Freiberufler brauchen keine Gewerbeanmeldung, zahlen keine Gewerbesteuer und können Ihren Gewinn durch Einnahmenüberschuss ermitteln – unabhängig von der Höhe Ihres Umsatzes und Gewinns.

  • Gewerbetreibende müssen ihr Unternehmen beim Gewerbeamt anmelden, je nach Gewinn fällt Gewerbesteuer an und es können weitere Pflichten (z. B. IHK) hinzukommen.

So gehen Sie vor:

  1. Leistungsbild klären: Was genau schulden Sie Ihren Kunden – eine persönliche Fachleistung oder ein standardisiertes Ergebnis?

  2. Qualifikation dokumentieren: Abschluss, Berufszulassung, Projektbeispiele – alles, was die persönliche Fachleistung belegt.

  3. Mischfälle: Bei gemischten Einkünften ist Vorsicht geboten – lassen Sie sich hierzu frühzeitig individuell beraten.

Wenn Sie unsicher sind, lohnt ein kurzer Abgleich mit der Beispielliste und eine saubere Beschreibung im Fragebogen zur steuerlichen Erfassung – das verhindert eine spätere Umqualifizierung der Einkünfte.

Hinweis: Dieser Beitrag ist eine unverbindliche Information und ersetzt keine individuelle steuerliche Beratung.

Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum; gemeint sind selbstverständlich alle Geschlechter.

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